Umweltbewusstsein in Deutschland steigt

Seit 1996 lässt das Bundesumweltministerium die Einstellungen der Bevölkerung zum Umweltschutz untersuchen. Jetzt ist die Untersuchung für 2020 veröffentlicht worden. Die Untersuchung finden Sie hier.

Im Fokus der aktuellen Untersuchung steht der Klimaschutz. Obgleich der Untersuchungszeitraum von der Corona-Pandemie Überschattet war, gaben 70% der Befragten, dass der Klimaschutz genauso wichtig sei wie vor der Pandemie, für 16% ist er sogar wichtiger geworden.

Dieses Ergebnis wiederholt sich im Zufriedenheitsgrad mit den Klimaschutzbemühungen zentraler Akteure. Nur 16% der Befragten finden dass Industrie und Wirtschaft genug gegen den Klimawandel tun und ganze 26% die Bundesregierung. Trotzdem: der Anteil der Menschen der angibt sich „immer“ umweltfreundlich zu Verhalten bleibt stabil. Der Anteil der angibt energieeffiziente Haushaltsgeräte zu verwenden, geht sogar deutlich zurück. Diese Widersprüchlichkeit im Denken und Handeln zeigt sich an vielen Stellen. So freuen sich 85% der Befragten ganz oder teilweise  „wenn Menschen nachhaltige Lebensweisen einfach ausprobieren“, gleichzeitig ärgern sich aber 52% ganz oder teilweise „wenn Umweltschützer mir vorschreiben wollen, wie ich leben soll.“ Die Bürger:innen wollen nicht selbst etwas unternehmen, sondern fordern Handlungen von der Wirtschaft und den Regierenden. So sind auch 64% nicht bereit „auf weniger Wohnfläche zu leben.“ Allerdings geben 83% an, dass die Industriestaatenwie Deutschland international in der Pflicht sind, eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz einzunehmen. D.h. Forderungen nach individuellem Verzicht führen zu nichts, wichtig sind sozial-ökologische Leitplanken (politisch-rechtliche Instrumente), die für alle gelten.