Netzwerk Nachhaltige Ökonomie

Vision

  • Aufbau eines Informations- und Kommunikationsnetzwerkes zwischen HochschullehrerInnen, wissenschaftlichem Nachwuchs und engagierten Akteuren aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft
  • Organisation von Veranstaltungen (Workshops, Kongresse, Zukunftskonferenzen)
  • Internationale Kooperation mit Menschen und Organisationen, die die gleichen Ziele verfolgen
  • Initiierung und Teilnahme an Forschungsprojekten
  • Herausgabe des Jahrbuchs Nachhaltige Ökonomie

Ziele

Seit ab Mitte der 1990er Jahre die zahlreichen Fehlentwicklungen der globalen Wirtschaft wie Klimaerwärmung, Ressourcenübernutzung, wirtschaftliche Instabilitäten, Hunger und Armut immer sichtbarer wurden, wird an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin) an der Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaftslehre (Nachhaltige Ökonomie und Nachhaltigkeitsmanagement) gearbeitet. Diese neue Wirtschaftslehre sieht die derzeitige Entwicklung der Menschheit als nicht zukunftsfähig. Stattdessen erkennt sie die Notwendigkeit eines neuen Leitbildes für nachhaltiges Wirtschaften und bekennt sich zur Position der starken Nachhaltigkeit. Damit wird die Wirtschaft als ein Subsystem der Natur und die natürlichen Ressourcen größtenteils als nicht substituierbar angesehen. Im Mittelpunkt steht die dauerhafte Erhaltung der natürlichen Ressourcen und nicht deren optimalen Verbrauch. Die Nachhaltige Ökonomie fordert deshalb die Anerkennung der absoluten Grenzen der Natur.

Seit der Jahrtausendwende unterstützen die Gesellschaft für Nachhaltigkeit (GfN e.V.) und das SUSTAINUM Institut für zukunftsfähiges Wirtschaften (früher IRIS) diesen Prozess. Nach einigen vorbereitenden Büchern veröffentlichte Prof. Dr. Holger Rogall, HWR-Hochschullehrer für Nachhaltige Ökonomie, 2009 das gleichnamige Lehrbuch “Nachhaltige Ökonomie“, das die Grundlagen dieser neuen Wirtschaftsschule aus den Veröffentlichungen der Sustainable Science zusammenfasst und ins polnische sowie vietnamesische übersetzt wurde. Parallel zur Erstellung des Buches initiierte die GfN und Hochschullehrer der HWR die Gründung des Netzwerkes Nachhaltige Ökonomie und warben bei wichtigen Vertretern der Sustainable Science um die Unterstützung ihrer Kernaussagen.

Heute unterstützen über 350 Personen und Organisationen diese Aussagen, darunter viele Professoren, Dozenten und Wissenschaftler aus Brasilien, Chile, Deutschland, Österreich, Polen, der Schweiz und Vietnam. 2009 und 2010 führte das Netzwerk mit Förderung durch das BMU die beiden ersten internationalen Workshops in Berlin durch, auf denen die Kernaussagen präzisiert und weiterentwickelt wurden. Im Jahr 2011 erschien das Schwesterlehrbuch zur Nachhaltigen Ökonomie „Grundlagen einer nachhaltigen Wirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre für Studierende des 21. Jahrhunderts.“ Für beide Grundlagenwerke wurden Power–Point-Dateien für die Lehre erstellt, die auf der Webseite heruntergeladen werden können.

Mittels einer Förderung durch das BMU wird die Veröffentlichung der Jahrbücher für Nachhaltige Ökonomie ermöglicht. Komplettiert wurden die theoretischen Grundlagen durch die zahlreichen Veröffentlichungen der HWR-Hochschulprofessoren Silke Bustamante, Anja Grothe, Hansjörg Herr und Stefan Klinski sowie den einzelnen Autoren des Jahrbuchs und Mitgliedern des Netzwerks.
 

Geschichte

Das Netzwerk Nachhaltige Ökonomie umfasst mittlerweile über 350 engagierte Akteure aus Wissenschaft, Hochschullehre, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die Mitglieder des Netzwerks sind davon überzeugt, dass die traditionelle Ökonomie keine Lösungen für die globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bietet und auf der Grundlage der Prinzipien einer starken Nachhaltigkeit grundlegend reformiert werden muss. 

Ein Teil der Netzwerkmitglieder möchte mit der „Nachhaltigen Ökonomie und einem integrativen Nachhaltigkeitsmanagement“ eine neue Wirtschaftsschule gründen, die neben der Neoklassik, dem Keynesianismus und der traditionellen Betriebswirtschaftslehre steht. Andere die bisherigen Sichtweisen und Theorien von Grund auf reformieren und um Nachhaltigkeitsaspekte erweitern. Wiederum eine dritte Gruppe von Mitgliedern möchte die traditionellen Theorien ersetzen.

Alle Mitglieder eint aber der Überzeugung, dass die bestehende Wirtschaftsweise nicht zukunftsfähig ist.

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