Fachdialog „Nachweisbasierte Baumethodik 2025“

Am 17.06.2024 wurde am Bildungscampus der VICTORIA ein gemeinsamer Fachdialog der Stiftung Energieeffizienz, VICTORIA | Internationale Hochschule, Gesellschaft für Nachhaltigkeit e.V., IZES g GmbH und HOWOGE durchgeführt.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Katharina Gapp-Schmeling (VICTORIA Internationale Hochschule), die zunächst die VICTORIA als Gastgeberin vorstellte. Die VICTORIA ist eine junge private, staatlich anerkannte Hochschule mit Standorten in Berlin und Baden Baden. Zu den Studienangeboren der VICTORIA zählen u.a. die Fachrichtungen Immobilienmanagement sowie Qualitäts- und Nachhaltigkeitsmanagement im dualen Studium. Zudem gibt es den Master Management.

Das Thema der Veranstaltung „Nachweisbasierte Baumethodik 2025: Unterstützung von Transformationspfaden im Gebäudebestand mit Qualitätssicherung und Prozessdigitalisierung“ beschäftigt im Expert:innen aus vielen Bereichen, denn es geht um das Ziel der Klimaneutralität des Gebäudebestandes, für das die Politik notwendige, transparente und nachweisbasierte Lösungen allen nicht einführen kann. In diese Lücke stößt der offene Ansatz für eine „Nachweisbasierte Baumethodik 2025“, der von einem Netzwerk erfahrener Baupraktiker:innen entwickelt wird. Ziel ist es ein digitales Verfahren zu entwickeln und zu testen sowie einem vereinfachten und nachweisbasierten „GEG 2025“ zuzuarbeiten. Das Netzwerk will qualifizierte Informationen insbesondere in den früheren Phasen der Entscheidungsfindung bereitstellen, um auf Überschreitungen des THG-Budgets hinzuweisen und für Neubau- und Sanierung nachweislich wirtschaftliche und treibhausgasoptimierte Lösungen anzubieten. Der vereinfachte nachweisbasierte Ansatz will lokale Akteure von der Planungs- und Bauphase bis zum Betrieb mit ggf. notwendigen Optimierungen unterstützen.

Im Impulsvortrag informierte Matthias Schmitz-Peiffer von HOWOGE GmbH über die Anforderungen der Wohnungswirtschaft, kurz gefasst waren auch Klimaschutzstrategien sowie die Darstellung der Wärmepumpen angeführt. Die Präsenzteilnehmer aber auch die per Zoom zugeschalteten Gäste hatten die Möglichkeit gehabt sich einen Überblick zu Baukosten, Zinsen, steigenden Mieten, Energiekosten, Gesetze-Normen bzw. zum Klimaschutz zu verschaffen. Am Beispiel der Rhinstraße 129-135 in Berlin hat Herr Schmitz-Peiffer anschaulich gezeigt, wie die Modernisierungen des Gebäudebestands stattfinden.

Jörg Ortjohann von der Stiftung Energieeffizienz berichtete über die Möglichkeiten zur Prozess-Standardisierung für klimaneutrale Gebäude mit Performance- Gaps auf der Gebäudeebene. Herr Ortjohann betonte die Verfehlung der europäischen und nationalen Klimaschutzziele im Gebäudesektor und meinte, dass wir ohne nachweisbasierte Strategien für Gebäude und Netz bis 2035 einen starken Anstieg der Heizkosten und Energiearmut erwarten müssen. Energiewende benötigt mehr Transparenz, Feedback und offene Tools, um SDG 7 aus der EU-Regulatorik auf Gebäudeebene zu übertragen. Um die Ziele der kommenden 20 Jahre für einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen, braucht die Energieeffizienz Branche eine effektive Qualitätssicherung durch Review-Team mit wissenschaftlicher Begleitung. Die Absicherung der Heizkosten, durchgeführte Maßnahmen sowie sichere Investitionen sind ebenso von Vorteil.

Prof. Dr. Dieter Wolff von Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften stellte das Vorgehen zur vereinfachten Modellierung, gemeinsames Anwendungsbeispiel „Standardbilanz“ und Einführung in die „Energieanalyse aus dem Verbrauch“ dar.

Es gab auch viele offene Diskussionspunkte für die Teilnehmer des Fachdialogs:

  • Diskussionspunkt: Entwicklung der Energiepreise;
  • Emissionsfaktoren
  • Wärmepumpen und PV-Ausbau

Am Fachdialog haben insgesamt fast 60 Personen digital und vor Ort teilgenommen. Darunter neben zahlreichen Branchenexpert:innen aus der Immobilienwirtschaft auch die Studierenden der Fachrichtung Immobilienmanagement der iba – internationale Berufsakademie (ein Kooperationspartner der VICTORIA). Dabei hat sich der Fachdialog als Format für den intensiven inhaltlichen Austausch zu Nachhaltigkeitsthemen erneut bewährt.

Am Ende des Fachdialogs genossen die Präsenzteilnehmer die Möglichkeit mit den Expert:innen vor Ort bei ein paar Snacks weiter zu diskutieren. Die Veranstaltung endete gegen 18:30.

Doch das Thema soll weiter verfolgt werden. Einen Impuls zur Projektidee gibt es hier.

Der Bericht wurde erstellt von Dr. Inna Fedirchyk (VICTORIA)