Problemfeld (11) – Fehlentwicklungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
Wird vom SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit & starke Institutionen und SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele berührt.
Unsere Indikatoren sind:
- Höhe der Umweltsteuern
- Unabhängigkeit der Justiz
- Korruptionswahrnehmung
Gesamtbewertung
Fehlentwicklungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft stehen einer nachhaltigen Entwicklung entgegen. Sie verschärfen Ungleichheiten und fördern z.B. Korruption. Eine nachhaltige Entwicklung kann nur auf Demokratie fußen, in der gesellschaftliches Engagement eine wichtige Säule darstellt. Die zunehmende Digitalisierung verschiebt Schwerpunkte aus dem Offline ins Online und birgt eigene Risiken, Stichpunkt Cybergrooming, die momentan wahrscheinlich noch nicht vollständig überschaubar sind.
Problemfeld (12) – Armut und demografische Fehlentwicklungen
Wird vom SDG 1: Keine Armut und SDG 2: Kein Hunger berührt.
Unsere Indikatoren sind:
- Armut
- Unter Fehl-und Mangelernährung leidende Menschen
- Bevölkerungsentwicklung
- Urbanisierung
Gesamtbewertung
Die Covid 19 Pandemie hatte sowohl kurzfristige Auswirkungen auf die positiven Entwicklungen der Armutsbekämpfung als auch langfristige. Das Ziel die weltweite Armut bis 2030 zu reduzieren, wird voraussichtlich verfehlt werden. Sozial-Schutzmaßnahmen die während der Pandemie erlassen wurden, sind überwiegend kurzfristiger Art und stellen keinen langfristigen Schutz vor Armut dar. Im Gegenteil durch die Pandemie wurde die Deckungslücke für Niedrigeinkommensländer und die soziale Ungerechtigkeit vergrößert. Bei gleichzeitig wachsender Bevölkerung müssen die bisherigen ressourcenintensiven Produktions- und Konsummuster derzeitiger Lebensstandards verändert werden. Dies betrifft auch die Land-wirtschaft. Hier lassen die zunehmenden Forschungsförderungen eine positive Entwicklung erkennen, jedoch lässt sich die Höhe der Gesamtsumme nicht bewerten. Weiterhin muss die Weltbevölkerung den Herausforderungen der Urbanisierung begegnen. 24 % der Stadtbevölkerung weltweit lebt in Slums mit unzureichender Infrastruktur. Insbesondere müssen in Zukunft die Auswirkungen möglicher Pandemien mitgedacht werden. Wie das Bevölkerungswachstum verlangsamt – langfristig Stabilisiert – werden kann, ist umstritten, dennoch muss sich die Nachhaltige Ökonomie dieser Frage stellen (z.B. scheint die Steigerung von Bildungsinvestitionen für junge Frauen erhebliche Erfolge zu haben).
Problemfeld (13) – Ungleiche Verteilung und Chancenungleichheit
Wird vom SDG 4: Hochwertige Bildung , SDG 5: Geschlechtergleichheit und SDG 10: Weniger Ungleichheiten berührt.
Unsere Indikatoren sind:
- Einkommens- und Vermögensverteilung
- Geschlechtsspezifischer Lohnunterschied
- frühzeitige Schul- und Ausbildungsabbrecher*innen
Gesamtbewertung
Die erreichten Ziele in der Reduzierung der Ungleichheiten, sei es in der Einkommens- und Vermögensverteilung, im Gender-Pay Gap als auch in der Schulbildung wurden durch die Covid 19 Pandemie zu Nichte gemacht. Grundsätzlich ist ebenso zweifelhaft, dass sich Staaten wie Deutschland zum Ziel setzen die Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen auf lediglich 10 % zu senken, anstatt diese vollständig aufzulösen. Von einer vollständigen oder teilweisen Schulschließung aufgrund der Covid 19 Pandemie waren 2020 zwei Drittel der Schulkinder betroffen. Dies verschärft bestehende Bildungsungleichheiten und bedarf großer Anstrengungen, um diesen Rückschritt bis 2030 wieder aufzuholen.
Problemfeld (14) – Innere und äußere Unsicherheit
Wird von SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit & starke Institutionen berührt.
Unsere Indikatoren sind:
- Internationale Konflikte
- Millitärausgaben
- Cyberattacken
- Wahrgenommene Unsicherheit
Gesamtbewertung
Während sich vor allem in Industrieländern die innere Sicherheit erhöht, bleibt die äußere Sicherheit aufgrund von Kriegen und gewalttätigen Auseinandersetzungen bedroht. Dies zeigt sich auch durch die steigende Zahl an geflüchteten, die außerhalb ihrer Heimatländer Schutz suchen und sich trotz der Covid 19 Pandemie und geschlossener Grenzen weiter erhöht hat. Wie schnell sich die Sicherheitslage ändern kann, zeigt der Krieg in der Ukraine mit dem selbst Fachleute nicht gerechnete hatten. Hinzu kommen weltweit gestiegene Militärausgaben. Während des ersten Lockdowns aufgrund der Covid 19 Pandemie 2020 konnte eine Verschiebung der Straftaten beobachtet werden. Während die Eigentumskriminalität zurückging stieg insbesondere der Subventionsbetrug mit Corona-Hilfen, ebenso gewannen Straftaten nach dem Infektionsschutzgesetz an Relevanz. Die Gleichstellung von Frauen und Mädchen nimmt zu und die innergesellschaftliche Diskriminierung nimmt ab, jedoch in so langsamen Tempo, dass in der Prognose erst in 40 Jahren Geschlechterparität in den Parlamenten erreicht wird. Ebenfalls sind Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert.
Problemfeld (15) – Technische Risiken
Wird vom SDG 2: Kein Hunger und SDG 7: Bezahlbare & saubere Energie berührt.
Unsere Indikatoren sind:
- Atomkraft
- Gentechnisch veränderte Pflanzen
Gesamtbewertung
Der steigende Anteil EE, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich weiterhin Atom- und Kohlekraftwerke im Bau befinden und ans Netz gehen werden. Weiterhin ist, die Endlagerung der Kernbrennstäbe bis heute weltweit nicht geklärt. So ist eine erfolgreiche Endlagersuche in Deutschland nicht in Sicht. Der steigende Anteil an ökologischer Landwirtschaft genutzter Fläche darf nicht über den steigenden Anteil gentechnischer Pflanzen und Lebensmittel hinwegtäuschen.