Ökonomische Dimension

Problemfeld (6) – Fehlentwicklungen auf dem Arbeitsmarkt

Wird vom SDG 1: Keine Armut und SDG 8: Menschenwürdige Arbeit & Wirtschaftswachstum berührt.
Unsere Indikatoren sind:

  • Erwerbslosigkeit
  • Arbeitsqualität
  • Arbeitseinkommen
  • Kinderarbeit
Gesamtbewertung

Die positiven Entwicklungen der letzten Jahre und Jahrzehnte sind durch die Covid 19 Pandemie zunichte gemacht worden. Die Arbeitslosenquote ist gestiegen (UN 2020: 41) und auch der Anteil an Erwerbstätigen die in extremer Armut leben ist gestiegen (UN 2020: 24). Auch der Anstieg der Anzahl der Kinder die von Kinderarbeit betroffen sind, lässt sich durch den stagnierenden prozentualen Anteil nicht beschönigen (ILO and UNICEF 2021: 8). Insgesamt führte die Pandemie zum Verlust des Äquivalents von 255 Mio. Vollzeitstellen (UN 2021: 15). Es hängt also von wirksamen politischen Mitteln ab die Auswirkungen der Covid 19 Pandemie nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig abzumildern um die Erfolge bis zum Jahr 2020 wieder zu erreichen und diesen Trend fortzusetzen.

Problemfeld (7) – Mangelnde Befriedigung der Grundbedürfnisse

Wird vom SDG 1: Keine Armut und SDG 7: Bezahlbare & saubere Energie sowie SDG 8: Menschenwürdige Arbeit & Wirtschaftswachstum berührt.
Unsere Indikatoren sind:

  • Bruttoindlandsprodukt pro Kopf und Jahr
  • Zugang zu sauberer & bezahlbarer Energie
  • Zugang zu bezahlbarem Wohnraum
Gesamtbewertung

Während in den Jahren vor der Covid 19 Pandemie insgesamt positive Trends zu beobachten waren sind die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie noch nicht vollständig erfassbar. Die Wachstumsraten erholen sich und werden bis zum Jahr 2023 das Niveau vor Pandemie-Zeiten erreichen (UN 2021: 15). Die Individuellen Auswirkungen sind dadurch nicht erfasst. Die UN erwartet, dass sich 85 Mio. Menschen, vor allem in Entwicklungsländern in Asien, Elektrizität aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr leisten können werden (UN 2021: 41) und auch in der EU stieg der Anteil der nichtarmutsgefährdeten Bevölkerung die sich nicht ausreichend bezahlbaren Wohnraum leisten können durch die Pandemie an (Eurostat: SDG_11_10). Nach positiven Entwicklungen bleibt abzuwarten wie sich die Auswirkungen der Pandemie in den nächsten Jahren weiter auf die Indikatoren in diesem Problemfeld entwickeln werden.

Problemfeld (8) – Instabilitäten, externe Kosten, Konzentration

Wird vom SDG 8: Menschenwürdige Arbeit & Wirtschaftswachstum berührt,
Unsere Indikatoren sind:

  • Preis- / Kostenentwicklung
  • Instabilitäten auf den Finanz-, Devisen- und Kapitalmärkten
  • Höhe der externen Kosten
  • Konzentrationsgrad(Disparität)
Gesamtbewertung

Die Probleme die auch bereits vor der Covid 19 Pandemie vorhanden waren, sind immer noch vorhanden. Die Finanzmärkte werden weiterhin völlig unzureichend reguliert. Allerdings hoffen einzelne Intuitionen, dass mit fortschreitender Erholung der Wirtschaften nach der Pandemie, sich die Schwerpunkte der Politik wieder zur Minderung der mittel- und langfristigen Anfälligkeit des Finanz¬systems verlagern (European Central Bank 2021: 4). Um die Höhe der externen Kosten zu begrenzen, müssen politisch-rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, die sicherstellen, dass das gesellschaftliche Zielsystem erreicht wird (z.B. die Ziele der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie von 2016). Marktkonzentration führt zu stagnierenden Löhnen, weniger Neugründungen und geschwächten Lieferketten. Dieses Machtproblem wird in den USA durch die laxe Durchsetzung des Kartellrechts verursacht (Abdela und Steinbau 2018). Die deutsche Monopolkommission – sieht trotz der zahlreichen Konzerne – keinen besorgniserregenden Trend für die Unternehmenskonzentration (Monopolkommission 2020). Die Beobachtung der wichtigsten Interessenverbände und Groß-Unternehmen (Automobil-, Bergbau- und Kraftwerkssektor, Chemie) zur Klimawende zeigt allerdings, dass sie in den vergangenen 40 Jahren eine konsequente Klimaschutzpolitik verhindert haben.

Problemfeld (9) – Außenwirtschaftliche Ungleichgewichte und Abhängigkeiten

Wird vom SDG 7: Bezahlbare & saubere Energie und SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele berührt.
Unsere Indikatoren sind:

  • Außenbeitrag
  • Abhängigkeit von Materialimport
  • Abhängigkeit von Energieimport
Gesamtbewertung

Sowohl der Außenbeitrag, die Abhängigkeit von Materialimporten und die Abhängigkeit von Energieimporten sind bis zum Jahr 2019 stetig gestiegen. Durch die Covid 19 Pandemie war ein Absinken aller drei Indikatoren zu beobachten. Dies täuscht aber über die dahinterliegenden Ursachen nicht hinweg und ist sicherlich nur ein Effekt der Pandemie. Um dauerhaft diese Entwicklungen beizubehalten müssen ordnungsrechtliche Leitplanken eingeführt werden um diese Entwicklung beizubehalten und zu fördern.  

Problemfeld (10) – Staatsverschuldung, mangelhafte Ausstattung mit meritorischen Gütern

Wird vom SDG 4: Hochwertige Bildung , SDG 6: Sauberes Wasser & Sanitäreinrichtungen und SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele berührt.
Unsere Indikatoren sind:

  • Staatsverschuldung
  • mangelhafte Versorgung mit meritorischen Gütern
  • Schulbildung
Gesamtbewertung

Sowohl bei der Sicherstellung eines handlungsfähigen Staatshaushaltes als auch bei der Ausstattung mit meritorischen Gütern waren bis 2019 leichte positive Tendenzen erkennbar. Diese waren aber nicht ausreichend. Zudem besteht die Gefahr, dass die bisherigen Erfolge durch die Folgen der COVID-19-Pandemie zunichtegemacht werden. Insbesondere die Auswirkungen der Schließung von Betreuungs- und Bildungseinrichtungen für Kinder werden sich erst in den nächsten Jahren oder gar Jahrzehnten abschätzen lassen.